Der Norden ist ein Raum, der weltweit seit Jahrhunderten von Künstlern und Schriftstellern imaginiert und repräsentiert wird. Dies hat im Laufe der Zeit und sukzessiver Überlagerung von Diskursschichten zu der Erschaffung eines „Imaginären des Nordens“ geführt – ob dieser Norden nun jener Skandinaviens, Grönlands, Russlands, der „Hohe Norden“ ist oder auf die Pole verweist. Vor etwa einem Jahrhundert haben die Menschen aus dem Westen nun aber den Nordpol erreicht, so dass der Norden Produkt eines doppelten Blicks geworden ist: eines Blicks von außen, nämlich als vornehmlich westliche Repräsentationen, und eines Blicks von innen, nämlich der nordischen Kulturen selbst (der Inuit, Skandinavier, der Crees etc.). Die einen wurden oftmals vereinfacht, die anderen blieben unbeachtet. Will man den „Norden“ in einer Gesamtsicht untersuchen, muss man zwei Fragen stellen: Wie definiert man den Norden durch das Imaginäre? Nach welchen ethischen Grundsätzen sollte man die nordischen Kulturen untersuchen, um ein Gesamtbild zu erhalten, das besonders die vom Süden marginalisierten Kulturen integriert? Ich werde in diesem Essay auf diese beiden Fragekomplexe eingehen, indem ich zunächst das Imaginäre des Nordens definiere, um anschließend ein integratives Forschungsprogramm vorzuschlagen, das die kulturelle Arktis „rekomplexifiziert“.
Mehrsprachige Ausgabe in deutsch, aber auch in französisch, englisch, japanisch, nord- samisch, dänisch und inuktitut. Es liegen Ausgaben in 15 Sprachen des Nordens vor. Jede Ausgabe enthält ein anderes Zusammenspiel von sieben Sprachen, um die Diversität der Sprachen des Nordens und der Arktis zu illustrieren.
Die vorliegende deutsche Ausage wurde in Kooperation mit der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel veröffentlicht, der wir zu Dank verpflichtet sind.
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Édition multilingue en allemand, mais aussi en français, anglais, japonais, sâme du Nord, danois et inuktitut.
Des éditions existent dans 15 des langues du Nord. Chaque édition contient un jeu différent de 7 langues, pour illustrer la diversité des langues du Nord et de l’Arctique.
Daniel Chartier, Was ist das Imaginäre des Nordens? Ethische Prinzipien, Montréal, Rovaniemi (Finlande) et Kiel (Allemagne), Imaginaire Nord, Arctic Arts Summit et Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, coll. «Isberg», 157p.
Übersetzt aus dem Französischen von Karen Struve.
Traduit en allemand par Karen Struve.
ISBN 978-2-923385-38-9